StartGesundheitDie Wellenfront-LASIK: Was steckt dahinter?

Die Wellenfront-LASIK: Was steckt dahinter?

Bei der Wellenfront-LASIK (auch: Wavefront-LASIK) handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Excimer-Lasertechnologie einer LASIK- oder LASEK-Behandlung. Durch die wellenfront-optimierte Augenlaserbehandlungen sind die Behandlungsergebnisse noch exakter.

Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Augenlaser zusätzlich kleinste Aberrationen (Abbildungsfehler) auf der Hornhaut erfasst, berücksichtigt und diese in die Korrektur einfließen lässt.

Das Ziel der wellenfront-optimierte LASIK liegt in der Verbesserung der Sicht unter ungünstigen Lichtverhältnissen wie beispielsweise nachts oder bei Dämmerung.

Wie funktioniert die Wellenfront-LASIK?

Um ein optimales Behandlungsergebnis mit einer LASIK zu erzielen sollte bei jeder Augenlaserbehandlung mit den individuellen biometrischen Daten der Patienten gearbeitet werden. Jeder Mensch hat Augen, die in Aufbau, Brechkraft und Abbildungsfehlern (Aberrationen) einzigartig sind.

Die Wellenfront-LASIK ermöglicht es dem Operateur die Gesamtbrechkraft des Auges so zu korrigieren, wie es mit einer Brille oder Kontaktlinse nicht möglich wäre.

Dafür wird nicht nur die Fehlsichtigkeit untersucht sondern auch an ca. 250 Stellen im Auge die individuelle Brechkraft (Aberrometrie). Bei der Aberrometrie wird ein Lichtstrahl exakt auf die Netzhaut gerichtet (Wellenfrontmessung). Von diesem Punkt wird der Lichtstrahl reflektiert und breitet sich als Wellenfront durch Linse und Hornhaut wieder nach außen aus.

Ist das Auge des Menschen ohne Fehlsichtigkeiten wird das Licht gerade reflektiert, bei Fehlsichtigkeit und Abbildungsfehlern als mal mehr und mal weniger unregelmäßigen Wellenfront.

Durch ein spezielles Linsensystem entsteht quasi eine Landkarte mit „Hügeln“ und „Tälern“, die von einem einem Computer auswertet wird und exakt anzeigt, wo gelasert werden muss.

Umso höher die Werte der Abbildungsfehlern (RMS-Wert) sind, desto höher ist auch die Streuung des Lichtes im Auge und die Schwierigkeiten des Patienten bei Nacht oder schlechter Beleuchtung blendungsfrei zu sehen.

Die Wellenfront-LASIK-Behandlung ist nicht bei allen Fehlsichtigkeiten uneingeschränkt verwendbar. Folgende Richtlinien gelten für die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) als „wissenschaftlich anerkannt“:


Die Behandlungsbereiche der Wellenfront-LASIK

  • Kurzsichtigkeit bis maximal -8 Dioptrien
  • Weitsichtigkeit bis maximal +4 Dioptrien
  • Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) bis maximal 4 Dioptrien.

Der Verlauf der Wellenfront-LASIK Behandlung

  1. Im ersten Schritt der schmerzlosen Wellenfront-LASIK wird das Auge mit lokalen Tropfen betäubt und der Operateur platziert einen Lidsperrer am Auge.
  2. Dann wird eine Lamelle („Flap“) mit einem Durchmesser von 8 bis 9,5 mm und Dicke von 100 bis 160 µm in die Hornhaut geschnitten.
  3. Die Wellenfront wird mit dem speziellem Augenlaser individuell erfasst und Aberrationen werden in der Behandlung berücksichtigt sowie korrigiert.
  4. Spezielle Eye-Tracker der Laser korrigieren dabei kleinste Bewegungen des Auges.
  5. Im weiteren Verlauf nimmt der computergesteuerter Laserstrahl an bestimmten Bereichen der Hornhaut Veränderungen vor.
  6. Der Laser trägt nach einem zuvor exakt berechneten Plan Gewebe ab und korrigiert auf diese Weise die Brechkraft und Aberrationen.
  7. Im Anschluss daran wird die behandelte Fläche gereinigt und der Flap zurückgeklappt. Eine Reinigung der behandelten Fläche entfernt eventuelle Fremdkörper. Damit ist die Operation beendet und innerhalb von zwei Tagen sollte der Rand des erzeugten Flaps selbstständig abheilen.

Die Risiken einer Wellenfront-LASIK Behandlung

Die Art und Weise der Risiken hängen von behandelten Arzt, der verwendeten technischen Ausstattung und der Stärke der Korrektur ab. Als häufigste Nebenwirkungen gelten trockene Augen oder ein Fremdkörpergefühl im Auge. Des weiteren kann es zu Blendeffekten in der Nacht oder störenden Lichterscheinungen (sog. Halos) kommen.

In den meisten Fällen verschwinden diese Art von Beschwerden innerhalb der ersten drei Monate nach der OP.

Des weiteren birgt das Schneiden des Flaps eine Reihe von Risiken. Tage nach der OP kann es noch zu Missempfindungen an der Hornhaut kommen. Starke mechanische Einflüsse (z.B. Sportunfälle, Reiben im Auge) können zu einem verschieben des Flaps führen und bedürfen einer erneuten Behandlung durch einen Augenarzt.


Die Ausschlusskriterien bei einer Wellenfront-LASIK Behandlung

Da eine Abtragung des Hornhautgewebes bei einer Behandlung stattfindet, muss der Patient außerdem eine ausreichend dicke Hornhaut vorweisen. Stellt der Augenarzt eine zu dünne Hornhaut fest, wird er diesen Umstand als strenge Kontraindikation einstufen und den Eingriff nicht vornehmen.

Als Grenzwert gilt eine verbleibende Restdicke nach der Behandlung. Diese sollte mindestens 250 µm betragen.

Wenn eine chronisch progressive Hornhauterkrankungen festgestellt wird, kann die Behandlung ebenfalls nicht durchgeführt werden.

Weist die Refraktion des Patienten Fluktuationen in relativ kurzen Zeitabständen auf, wird ebenfalls keine LASIK-Behandlung durchgeführt. Weitere Kontraindikationen: eine symptomatische Katarakt oder ein Glaukom mit Gesichtsfeldschäden.

Allgemeine Erkrankungen wie Autoimmunkrankheiten, Kollagenosen und Wundheilungsstörungen sind ebenfalls Ausschlusskriterien.


Die Kosten einer Wellenfront-LASIK Operation

Die Kosten einer Wellenfront-LASIK in Deutschland beginnen bei ca. 1450 €. Im Vergleich zur normalen LASIK kostet dieses Verfahren also deutlich mehr.

Wichtig: Die Kosten für eine Wellenfront-LASIK-Augenlaseroperation werden in Deutschland nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Einige private Krankenkassen übernehmen Teile der Kosten, Patienten müssen sich aber darauf einstellen, dass sie ein Großteil der Kosten selber tragen zu müssen.


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