StartGesundheitStäbchen: Fotorezeptorzellen zum Sehen bei geringer Helligkeit

Stäbchen: Fotorezeptorzellen zum Sehen bei geringer Helligkeit

Als Stäbchen bezeichnet man eine der beiden Arten von spezialisierten lichtempfindlichen Fotorezeptorzellen des menschlichen Auges. Sie sind, anderes als Zapfen, für das Sehen bei geringer Helligkeit, auch als Dämmerungssehen oder Nachtsehen bezeichnet, spezialisiert. Sie werden wegen Ihres stäbchenförmiges Fortsatzes, also aufgrund ihres Aussehens, Stäbchen genannt. Sie reagieren nur auf Licht eines bestimmten Wellenlängenbereichs, und zwar anders als die lichtempfindlicheren Zapfen nur auf die eher schwachen Lichtreize, die im Dunkeln und in der Dämmerung noch wahrnehmbar sind.

Lichtempfindlichkeit der Stäbchen

Im menschlichen Auge sind die Stäbchen mit dem Sehpigment Rhodopsin ausgestattet. Dieses Sehpigment sorgt dafür, dass die Stäbchen im menschlichen Auge am empfindlichsten auf Licht mit der Wellenlänge von ungefähr 500 nm reagieren. Dabei handelt es sich um sogenanntes blaugrünes Licht. Das ist besonders beim Sehen in der Nacht oder aber in der Zeit der Dämmerung wichtig. Farben können mit Stäbchen übrigens nicht unterschieden werden. Dafür sind nur die Zapfen zuständig.

In einem menschlichen Auge befinden sich ungefähr 120 Millionen Stäbchen. Diese sind nicht im Zentrum des Auges, sondern mehr in der Peripherie, also ungefähr 5 bis 7 mm außerhalb von der Netzhautmitte angeordnet. Deshalb sieht ein Mensch nachts im Zentrum auch nicht so gut und besser in der Peripherie.

© Alila Medical Media / Fotolia

Mechanismus

An den Außenglieder der Fotorezeptorzellen findet die sog. Phototransduktion statt. Dort findet bei Lichteinfall die Erzeugung eines elektrischen Signals in den Außensegmenten der Sinnenzellen statt. Über eine Weiterleitung zu nachfolgenden Nervenzellen (Ganglien) gelangen die Informationen über die Sehbahn ins Gehirn des Menschen. Die elektrischen Signale entstehen, indem in den Fotorezeptorzellen je nach Wellenlänge der einfallenden Lichtstrahlen bzw. Signale die lichtempfindlichen Sehfarbstoffe zerfallen.

Während die meisten Zapfen im Rahmen der Reizweiterleitung mit einer Ganglionzelle verbunden sind, ist das bei den Stäbchen anders. Hier leiten viele Stäbchen das Licht an nur eine einzige Ganglionzelle weiter. Deshalb entsteht so das für das Sehen in der Dunkelheit so typische eher vage Bild und die Sehstärke ist deutlich geringer.


Erkrankungen

Mögliche Erkrankungen, die mit defekten Fotorezeptoren auftreten können sind:

  • Unterschiedliche Formen der Farbblindheit
  • Nachtblindheit
  • Retinitis pigmentosa

Quellen:
Buser, A. & Friedburg, D. & Lachenmayr, B.: Auge – Brille – Refraktion. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 5. Auflage, 2016.
Grehn, F.: Augenheilkunde. Springer-Verlag, Heidelberg, 31. Auflage, 2012.

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