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SIE IST WEG – aumedo im Gespräch mit Thomas D

SIE IST WEG – die markante Brille aus den 90ern! Mit Hits wie Die da!?! oder Sie ist weg landeten Die Fantastischen Vier riesige Erfolge. Auf den Fotos der Band gab es in den 90er Jahren immer einen, der vor allem dank seiner stylischen Brille am meisten auffiel: Thomas D. Doch seit einiger Zeit trägt er sie nicht mehr, die Hingucker auf der Nase, warum eigentlich nicht?

Thomas D: „Die weiße Brille von MCM ist damals wirklich eines meiner Markenzeichen geworden. Mit 14 musste ich in der Schule so ein furchtbares Modell tragen, für das ich mich total schämte. Aber in etwa zu der Zeit als unser Hit Die da!?! rauskam, dachte ich mir: Wenn schon, denn schon! Mit der weißen Brille wollte ich richtig auffallen! Auf Fotos kombinierte ich dieses Markenzeichen dann häufig auch mit meiner typischen Pose: Daumen am unteren Rand der Brille, Mittel- und Zeigefinger am oberen Rand, den kleinen Finger abgespreizt und mit weit aufgerissenen Augen durch Brille und Finger durchschauend. Das fiel auf und gab Wiedererkennungswert!“

Irgendwann haben verrückte und auffällige Brillen dann aber einfach nicht mehr zu ihm gepasst, erklärt uns Thomas D. „Man entwickelt sich weiter und so, wie das eigene Leben sich wandelt, so verändern sich auch Brille und Gesicht – und damit meine ich jetzt nicht nur die Falten, die im Alter natürlich mehr werden…“

Die Markenzeichen-Brille aus den 90ern habe er vor einigen Jahren auf einem Flohmarkt verkauft, was er heute ein wenig bereut, wie Thomas D berichtet. Zu der Frage, ob einem Künstler, der seine auffälligen Brillen weglässt ein Stück Persönlichkeit verloren geht, hat er eine klare Meinung: „Eine charakteristische Brille ist ganz klar immer ein Markenzeichen, aber sie sollte niemals vollständig den Charakter eines Menschen bestimmen oder sogar ausmachen! Man muss mehr sein, als nur eine Person mit auffälliger Brille, alles andere ist – Achtung Wortspiel – aufgesetzt!“

Auf aktuelle Trends in Sachen Optik achtet Thomas D eher weniger: „Es ist mir ganz einfach wichtig, dass die Brille zu mir und zu meinem Gesicht passt, sie muss „ich“ sein. Ich bevorzuge auch eher die geraden Modelle, Asymmetrie war schon der Horror für mich, als ich noch in dem Beruf tätig war, den ich mal gelernt habe: Friseur. Im Moment trage ich eine Brille der Marke Hamburg Eyeware in Grau – meiner aktuellen Lieblingsfarbe. Die Labels Mykita, Philip Starck und Alain Mikli gefallen mir aber auch sehr gut! Außerdem schätze ich seit einiger Zeit auch den Komfort von Gleitsichtgläsern und biegbaren Bügeln – das sind zwei sehr praktische Erfindungen!“

Zwischen 30 und 40 Brillen besitzt Thomas D bis heute und wechselt ca. jedes halbe Jahr das Modell. Die alten Brillen schmeißt er aber nicht weg, sondern bewahrt sie auf einem Ständer auf, wie Erinnerungsstücke: „Ich kann sie komischerweise irgendwann nicht mehr tragen. Sie passen dann nicht mehr zu mir, sondern sind Teil einer anderen Lebensphase, die eben in der Vergangenheit liegt.“

Seine Brillen kauft Thomas D auch weiterhin bei dem Optiker Kästner in Stuttgart, obwohl er mittlerweile in der Eifel lebt. „Da kennt man mich und weiß, was mir am besten steht. Außerdem besuche ich im Anschluss immer meine Familie dort.“

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Tom Gäbel, zieh dich warm an 😂

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Thomas D engagiert sich stark für Umwelt- und Tierschutz. Den Natur-Trend Holzbrille, habe er bereits vor einiger Zeit ausprobiert, aber nicht für sich entdecken können: „Ehrlich gesagt finde ich das einfach nicht tragbar, weil das Material sich nicht so optimal an die Kopf- und Gesichtsform anpasst, wie es z. B. Kunststoff tut. Es ist schön, dass sich die Designer Gedanken über nachwachsende Rohstoffe machen und mit Naturmaterialien arbeiten, aber für mich stehen Optik und Komfort im Vordergrund. Umweltbewusstsein finde ich eher an anderer Stelle angebracht und sinnvoll.“

Auch Kontaktlinsen hat Thomas D bereits probiert, ist dann aber zur Brille zurückgekehrt, aus gutem Grund, wie er sagt: „Beim Tragen einer Sonnenbrille sind Linsen praktisch, denn man muss dann nicht immer eine Sonnenbrille mit Gläsern in der eigenen Sehstärke kaufen – der Kostenaspekt spielt da ja für mich als Schwabe eine nicht ganz unwichtige Rolle – (lacht). Aber Linsen waren mir zu unbequem und trockneten meine Augen aus. Außerdem hatte ich ein Schlüsselerlebnis, das mir im Kopf geblieben ist: Eines Morgens nach einem langen Abend und einer kurzen Nacht wachte ich auf und griff automatisch nach meiner Brille. Da stellte ich plötzlich fest, dass ich ohne Brille auf der Nase plötzlich scharf und mit Brille nur noch unscharf sehen konnte. Dass ich noch Kontaktlinsen trug, fiel mir erst wieder ein, nachdem ich schon gejubelt hatte: Ich bin geheilt! Nie mehr eine Sehhilfe! Seitdem bleibe ich lieber bei meiner Brille und verzichte auf Linsen. Brilletragen gehört einfach zu mir.“

© Thomas D

2012 ist Thomas D vom Kuratorium für gutes Sehen als Brillenträger des Jahres ausgezeichnet worden und war überrascht: „Ich dachte so: Immerhin bemerkt die Welt, dass man seine Brille mit Stolz trägt! Außerdem meldete sich einige Zeit später das japanische Unternehmen Hoya mit einem Sponsoring Angebot bei mir.“

Auch die anderen Fanta4 Mitglieder Michi Beck, Smudo und And.Y tragen mittlerweile eine Sehhilfe. Smudo habe sich sogar ein sehr auffälliges Modell zugelegt, das an ganz frühe Hip-Hop Zeiten erinnere, so Thomas D, „ein echtes oldschool-Teil, das ihm sehr gut steht!“

Stars wie Jérôme Boateng sind derzeit mit eigenen Brillenkollektionen sehr erfolgreich, wir wollten von Thomas D wissen, was für eine Brille er kreieren würde: „Als Musiker stelle ich mir eine von mir designte Brille als eine Vereinigung von Optik und Sound vor: Ein Brillengestell kombiniert mit Kopfhörern. Das wäre doch mal was! Für Michi, der von uns am meisten modisch orientiert ist, würde ich eine moderne und trendige Brille entwerfen und And.Y, der ja nebenbei auch Vorlesungen gibt, würde eine echte Professor-Brille stehen, denke ich.“

Vielen Dank für das lustige und unkonventionelle Interview, Thomas D!

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