StartErkrankungenMakulaödem: Eine Schwellung in der Netzhautmitte

Makulaödem: Eine Schwellung in der Netzhautmitte

Der Begriff Makulaödem bezeichnet eine Flüssigkeitsansammlung in der Netzhautmitte, genauer im Bereich der Makula (gelber Fleck). In der Folge kommt es zu getrübter Sicht und verschwommenen Sehen im zentralen Gesichtsfeld. Das Makulaödem betrifft besonders häufig Menschen mit Diabetes mellitus (diabetisches Makulaödem). Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Makulaödem: Einführung

Bei einem Makulaödem kommt es zu Schwellungen und bläschenartigen Wasseransammlungen im Zentrum der Netzhaut. Insbesondere im Bereich der Makula, auch als „gelber Fleck“ bezeichnet, schwillt das Gewebe an. Darüber hinaus kann es zu einer Eindellung der Makula oder zu einem Makulaloch kommen. Die Makula ist der Ort der Netzhaut, an dem sich die meisten lichtempfindliche Sinneszellen befinden und der uns das scharfe Sehen ermöglicht. Durch die Flüssigkeitsansammlungen ist die Funktionsfähigkeit der Makula eingeschränkt und es kommt zu einer Verschlechterung der zentralen Sehkraft.

Das Makulaödem kann ich vier unterschiedliche Stadien eingeteilt werden. Es gibt das fokale, das klinisch signifikante, das diffuse und das ischämische Makulaödem. Insbesondere die signifikante Variante gilt als Bedrohung für die Sehschärfe und muss unbedingt ärztlich behandelt werden. Unbehandelt kann diese Form der Erkankung zum dauerhaften Sehverlust führen.

Auch wenn sich zu Beginn einer Behandlung eines Makulaödems keine unmittelbare Besserung zeigt, verläuft die Therapie oft erfolgreich und die Sehfähigkeit erholt sich vielfach wieder. Es ist wichtig, dass sich betroffene Patienten nicht entmutigen lassen und die Anweisungen der Ärzte stets genau befolgen.


Makulaödem: Ursachen

Häufigste Ursache für ein Makulaödem ist ein nicht ausreichend behandelter Diabetes, in dessen Verlauf es zu einer diabetischen Retinopathie kommt. Bei dieser Erkrankung der Netzhaut werden Blutgefäße geschädigt oder krankhafte, poröse Gefäße neu gebildet. Dadurch kommt es zum Austritt von Flüssigkeit und einer Schwellung im Bereich der zentralen Netzhaut.

Des Weiteren kann ein Makulaödem als Begleiterscheinung von verschiedenen Erkrankungen, wie zum Beispiel einer Entzündung der mittleren Augenhaut (Uveitis), einer Entzündung der Netzhaut (Retinitis), einem retinalen Venenverschluss oder infolge einer Augenoperation auftreten. In jedem Fall sollten die vielfältigen Ursachen von einem Augenarzt abgeklärt werden.


Makulaödem: Symptome

Das Makulaödem verläuft schleichend und bleibt lange ohne Symptome. Im Verlauf kann es zu einer verminderten Farb- und Kontrastwahrnehmung kommen. Mit Fortschreiten der Erkrankung sind folgende Symptome typisch:

  • Zunehmende Abnahme der Sehschärfe im fortgeschrittenen Stadium
  • Durch die Lokalisation der Schwellung an der Stelle des schärfsten Sehens, kommt es zu Sehstörungen im zentralen Bereich des Gesichtfeldes.
  • Betroffene klagen oft über unscharfes, verzerrtes oder verschwommenes Sehen, dass mit einer veränderten Farbwahrnehmung auftreten kann.
  • Dunkle Flecken oder rote Schleier im Gesichtsfeld

Makulaödem: Diagnose

Eine Untersuchung beim Augenarzt schafft Klarheit darüber, wie ausgeprägt die Flüssigkeitsansammlung bereits ist. Unter der Berücksichtigung eventueller Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck wird eine genaue Untersuchung durchgeführt. Mit einer Augenhintergrunduntersuchung mittels Augenspieglung (Funduskopie) betrachtet der Augenarzt die Netzhaut. Oftmals findet der Mediziner bei einem Makulaödem mehr oder weniger ausgeprägte Schwellungen, Gefäßveränderungen, Ablagerungen oder Einblutungen vor.

Ergänzend zur Funduskopie kann eine Fluoreszenz-Angiographie durchgeführt werden, bei der mithilfe eines Farbstoffes die Netzhautgefäße besser sichtbar gemacht werden. Mögliche Einlagerungen sind dann besser zu erkennen. Mit einem Sehtest kontrolliert der Augenarzt zudem die Sehschärfe und die Kontrast- bzw. Farbwahrnehmung.

Makulaödem Diagnose
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Makulaödem: Therapie

Zur erfolgreichen Therapie eines Makulaödems sollte zu allererst die Grunderkrankung behandelt werden. So kann oft mithilfe einer optimierten medikamentösen Einstellung bei Diabetes mellitus oder erhöhtem Blutdruck der Krankheitsverlauf entscheidend aufgehalten werden. Sofern vermutet wird, dass eine der beiden Grunderkrankungen vorliegen, ist es sinnvoll einen Facharzt (z. B. Diabetologen) mit in die Therapie einzubinden. Oftmals dauert es einige Monate bis ein Makulaödem geheilt oder die die ursprüngliche Sehfähigkeit fast wieder erreicht ist.

Laserbehandlung

Je nach Stadium des Makulaödems kann auch eine Laserbehandlung (Laserkoagulation) zur Anwendung kommen. Dabei verschließt der Augenarzt die undichten Gefäße der Netzhaut mit energiereichen Laserstrahlen. Darüber hinaus wird auch die Bildung neuer krankhafter Blutgefäße durch diese Behandlung vermindert.

Eine weitere Behandlungsmethode mit dem Laser hat das Ziel, die Zellen des unter der Netzhaut gelegenen Pigmentepithels zu aktivieren und zu stimulieren. Diese sollen in der Folge mehr Flüssigkeit aufsaugen und das Volumen der Flüssigkeitsansammlungen reduzieren.

Makulaödem Therapie
© romaset / stock.adobe.com

Injektion von VEGF-Hemmern

Unter örtlicher Betäubung können sogenannte VEGF-Hemmer in den Glaskörper gespritzt werden. Diese führen zum Rückgang der Flüssigkeitseinlagerungen im Bereich der Makula und verhindern zudem die Bildung neuer Gefäße. Als Patient muss man sich bei dieser Behandlungsmöglichkeit auf eine lange Therapie einstellen. Die Injektionen erfolgen über 2 Jahre und umfassen bis zu 12 Behandlungstage.


Quellen:
Burk, A. & Burk, R.: Checkliste Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 6. Auflage, 2018.
Heimann, H. & Kellner, U.: Atlas des Augenhintergrundes. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1. Auflage, 2010.
Kampik, A. & Grehn, F.: Augenärztliche Differenzialdiagnose. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 2008.

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