StartGesundheitSehnervenpapille: Der "Blinde Fleck"

Sehnervenpapille: Der „Blinde Fleck“

Die Sehnervenpapille (papilla nervi optici) ist vereinfacht erklärt ein Loch in der Netzhaut des Auges, durch das der Sehnerv sowie die für die Versorgung der Netzhaut notwendigen Blutgefäße das Auge verlassen. Die Sehnervenpapille oder blinde Fleck wird auch als physiologisches Skotom bezeichnet und liegt anatomisch etwa 15 Grad nasal (nasenwärts) der Fovea centralis.Die Bezeichnung „Blinder Fleck“ bezieht sich konkret auf jene Stelle des Gesichtsfelds, auf die sich die Sehnervenpapille im Außenraum projiziert. Da hier jegliche Fotorezeptoren fehlen, ist die Gesichtsfeldregion nicht ohne weiteres wahrnehmbar. Normalerweise nimmt man den Blinden Fleck im tagtäglichen Leben nicht als solchen wahr.

Sehnervenpapille: Anatomie

Die für den Sehvorgang wesentliche Netzhaut besteht aus mehreren Schichten: Die äußere umfasst die Photorezeptoren (Zapfen und Stäbchen), die uns erst die Wahrnehmung in der Dämmerung sowie unter guten Lichtverhältnissen ermöglichen. Danach folgen mehrere dünne Schichten sowie die innere Zellschicht, wo die Fasern der so genannten Ganglienzellen liegen. Diese bilden den Sehnerv des menschlichen Auges an einem Punkt, an dem die Fasern der Ganglienzellen gemeinsam an einer Stelle gebündelt aus dem Auge heraustreten – der Sehnervenpapille. Diese befindet sich anatomisch etwa 15° nasenwärts (nasal) der Fovea centralis.

Neben den Fasern der Ganglienzellen treten zwei wichtige Blutgefäße der Blutversorgung des Auges an der Stelle der Sehnervenpapille aus – die zentrale Retinaarterie und Retinavene. Aufgrund des Austritts des Nervs und der Gefäße befinden sich an dieser Stelle keine Fotorezeptorzellen zur Wahrnehmung von Lichtsignalen. Es können in diesem Bereich keine Informationen des Gesichtsfeldes wahrgenommen werden und es entsteht ein „blinder Fleck“ (physiologisches Skotom).

Makula
© Alila Medical Media / Fotolia

Sehnervenpapille: Blinder Fleck Test

Mit einem einfachen Test, bei dem sich der Proband ein Auge zuhält und einen vordefinierten Punkt fixiert, lässt sich der blinde Fleck jedoch genau festmachen. Legen Sie z.B ein Blatt quer und zeichen ein X und O mittig mit genügend Abstand ein. Schließen Sie das linke Auge (oder decken Sie es mit einer Hand ab) und schauen Sie auf das O. Sie sehen anfangs beide Zeichen in Ihrem Gesichtsfeld. Ändern Sie nun den Abstand zum Blatt, verschwindet das X ab einem bestimmten Abstand (Wichtig ist, dass Sie weiterhin konstant Ihren Blick auf das O richten). In dem Moment wo das X nicht mehr zu sehen ist, haben Sie den Blinden Fleck in Ihrem Gesichtsfeld erkennbar gemacht.

Der Augenarzt kann im Rahmen der ärztlichen Diagnostik die ca. 1,6 mm Sehnervenpapille mithilfe der Ophthalmoskopie oder Fundoskopie darstellen und untersuchen.


Quellen:
Lang, G.K.: Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 6. Auflage, 2019.
Sachsenweger, M.: Duale Reihe Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 2002.

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