StartErkrankungenAugenhöhle (Orbita): Aufbau, Funktion & Erkrankungen

Augenhöhle (Orbita): Aufbau, Funktion & Erkrankungen

Die Augenhöhle (med.: Orbita) ist eine knöcherne Grube im Frontalbereich des menschlichen Schädels. In der mit Fettgewebe ausgekleideten Höhlung liegt der Augapfel mit seinen Anhangsorganen und den zuführenden Nerven bzw. Blutgefäßen.

Der Aufbau der Augenhöhle

Im Normalfall ist die Orbita zwischen vier bis fünf Zentimeter tief und wird etwa zu einem Fünftel vom Auge ausgefüllt. Die übrigen 4/5 bestehen aus Fett, Bindegewebe, Muskeln, Gefäße und Nerven.
Obwohl das Wort Orbita vom lateinischen Wort „Orbis“ abgeleitet ist, ist die Form der Augenhöhle eher unregelmäßig und einer vierseitigen Pyramide näher als einem Kreis.

Die Wände der Augenhöhle setzen sich aus Anteilen sieben verschiedener Schädelknochen zusammen, die mit Knochenhaut (Periost) ausgekleidet sind. Die folgenden sieben Knochen bildet die knöcherne Schutzhülle um das Auge:

  • Stirnbein (os frontale)
  • Jochbein (os zygomaticum)
  • Tränenbein (os lacrimale)
  • Siebbein (os ethmoidale)
  • Oberkiefer (Maxilla)
  • Gaumenbein (os palatinum)
  • Keilbein (os sphenoidale)

An den Innenwänden der Augenhöhle liegen mehrere Öffnungen, durch die Nerven, Blutgefäße und Tränengang des Auges und Gesichtes in die Orbita ein- und austreten können.


Die Funktion der Augenhöhle

Die Orbita hat die Aufgabe den Augapfel und seine zahlreichen Anhangsorgane (Nerven, Gefäße, Muskeln) aufzunehmen und zu schützen. Durch die stabile knöcherne Struktur und die Tiefe der Orbita können der Augapfel sowie seine versorgenden Strukturen weniger leicht verletzt werden.

Eine weitere Funktion ist die Bedeutung als Versorgungsstruktur des Auges. Durch die Augenhöhle und ihre Öffnungen können Nerven, Venen und die Tränenwege das Auge und andere Strukturen versorgen und erreichen.


Erkrankungen der Augenhöhle

Trotz ihrer schützenden Funktion können auch an der Augenhöhle verschiedene Verletzungen und Erkrankungen auftreten. Beschwerden an der Orbita sind meist auf mechanische Einflüsse zurückzuführen. Oft sind Verletzungen der Augenhöhle die Folge einer Mittelgesichtsfraktur oder eines Schlags auf das Auge.

Gut zu wissen: Eine starke direkte Gewalteinwirkung kann zu einer Blow-out-Fraktur (Sprengung des Orbitabodens) führen, bei der die Augenhöhle zur Kieferhöhle durchbricht.

Die Augenhöhle kann darüber hinaus von einer Reihe von Autoimmunerkrankungen befallen werden. Als typische Beispiele gelten hierfür die Myositis der Augenmuskulatur und der Morbus Basedow.

In seltenen Fällen kann es auch zu bakteriellen Entzündungen der Augenhöhle kommen, die sich auf die gesamte Augenhöhle ausbreiten können und zum Beispiel zu einem Hervortreten des Augapfels führen können (Exophthalmus).


Quellen:
Lang, G. K.: Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 6. Auflage, 2019.
Sachsenweger, M.: Duale Reihe Augenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage, 2002.
Schulte, E., Schumacher, U. & Schünke, M.: PROMETHEUS Kopf, Hals und Neuroanatomie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 3. Auflage, 2012.

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