StartErkrankungenAugenmigräne: Wenn Sehstörungen & Kopfschmerz Sie quälen

Augenmigräne: Wenn Sehstörungen & Kopfschmerz Sie quälen

Die Augenmigräne (auch: ophthalmologische Migräne) ist eine Erkrankung bei der anfallsweise Sehstörungen an beiden Augen auftreten können. Flimmern, Blitze, unscharfe Bilder- all diese Sehprobleme sind mögliche Symptome. Dabei können parallel oder anschließend Kopfschmerzen auftreten. Die Sehstörungen sind vorübergehend und in den meisten Fällen harmlos.

Die Ursachen einer Augenmigräne

Die Augenmigräne gehört zu den neurologischen Erkrankungen, das bedeutet, das Nervensystem des Menschen ist betroffen. Die genauen Ursachen und die Entstehung der Augenmigräne sind nicht hinreichend geklärt oder erforscht.

Die vorherrschende Annahme von Fachärzten ist, dass die Augenmigräne durch eine vorübergehende Durchblutungsstörung im Bereich der Sehrinde des Gehirns (Strömungsgebiet der arteria cerebri posterior) ausgelöst wird. Durch die unzureichende Versorgung mit Blut und Sauerstoff schleichen sich bei der Verarbeitung der Reize Fehler ein, die Betroffene als Sehstörung wahrnehmen.

Ein weiterer Erklärungsansatz stellt den Sehnerv in den Mittelpunkt. Mediziner vermuten, dass Nerven, die mit dem Sehnerv verbunden sind, ungleichmäßig gehemmt oder erregt sind. Daher werden optische Reize nicht korrekt weitergeleitet und es können sich die typischen Symptome einer Augenmigräne äußern.

Die Triggerfaktoren

Häufig erhöhen bestimmte Triggerfaktoren die Wahrscheinlichkeit einer ophthalmologische Migräne. Nachfolgende Umwelteinflüsse und Lebensgewohnheiten können als Auslöser infrage kommen:

  • Stress
  • Schlafmangel
  • grelles, blitzenden Licht
  • Alkoholkonsum
  • hormonelle Schwankungen (vorallem bei Frauen)
  • bestimmte Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Wetterumschwünge

Die Symptome einer Augenmigräne

Die auftretenden Sehstörungen können verschiedener Art sein. Sehr häufig tritt ein Flimmern vor den Augen auf, dass auch bei geschlossenen Augen weiterhin bestehen kann. Des Weiteren kann es in Kombination mit dem Flimmern zu teilweisen Gesichtsfeldausfällen kommen. Ist dies der Fall, bezeichnet der Augenarzt das Symptom als Flimmerskotom. Dieses kann eine Frequenz von 8 bis 12 Flimmerbewegungen pro Sekunde auf aufweisen. Viele Patienten klagen zudem über Lichtblitze oder gezackte Linien, die im Sichtfeld auftreten. In Einzelfällen berichten Patienten auch davon, dass sie Doppelbildern oder durchsichtige, farbige Girlanden oder blinkende Flecken wahrnehmen.

Alle Symptome können von Schwindel und Kopfschmerzen begleitet sein, wobei der Kopfschmerz auch erst nach dem Abklingen der Sehstörungen auftreten kann. Die Dauer dieser Symptome beträgt in den meisten Fällen etwa 5 -10 Minuten, kann bei außergewöhnlichen Verläufen aber auch für länger als 30 Minuten bestehen bleiben. In sehr seltenen Fällen treten begleitend dazu Lähmungen der Augenmuskeln auf.

Augemigräne Symptome
© vladimirfloyd / stock.adobe.com

Die Behandlung einer Augenmigräne

Im Normalfall tritt die Augenmigräne relativ kurz auf und bedarf deshalb keiner weiteren medikamentösen Behandlung. Für betroffene Patienten ist es jedoch meist hilfreich, beim Auftreten der Symptome einen dunklen und ruhigen Raum aufzusuchen und abzuwarten, bis die Symptome vergehen. Oft können auch kühle Tücher auf Stirn und Augen Linderung verschaffen und zur Entspannung beitragen. Begleitend können frei verkäufliche Schmerzmittel oft eine Besserung bei Kopfschmerzen bewirken.

Sollten die Symptome häufiger auftreten oder nehmen die Migräne-Anfälle von Mal zu Mal an Stärke zu, ist es ratsam einen Augenarzt aufzusuchen um andere Ursachen (Netzhautriss, Netzhautablösung oder Schlaganfall) für die Beeinträchtigungen auszuschließen. Findet der Augenarzt keinerlei Anzeichen für eine Erkrankung, kann im nächsten Schritt der Gang zum Neurologen sinnvoll sein. Mithilfe neurologischer und bildgebender Verfahren können weitere Auslöser wie Schlaganfälle oder Tumore ausgeschlossen werden.


Die Vorbeugung einer Augenmigräne

Persönliche Ursachen können zum Beispiel Stress, Schlafmangel oder eine Hormonschwankung sein. Wichtig ist, dass Sie über die Zeit Strategien zur Vermeidung der Auslöser entwickeln, um einer Augenmigräne vorzubeugen. Manchen Patienten hilft es dabei auf Strategien wie autogenes Training oder Yoga zurückzugreifen.

Neuste Studien zeigen zudem, dass auch ein Magnesiummangel Ursache für einen Augenmigräne-Anfall sein kann. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt deshalb in ihrer Leitlinie zur Therapie der Migräne(4) beispielsweise die Einnahme von Magnesium und Vitamin B12 als vorbeugene Maßnahme.


Wer ist von einer Augenmigräne betroffen?

Die ophthalmologische Migräne gilt als eine Unterform der klassischen Migräne und betrifft häufig jüngere Erwachsene. Wie bei allen Migräneformen sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Sollten in der Familie bereits Migräne-Erkrankungen vorliegen, ist die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten von Migräne-Anfällen deutlich erhöht. Migränepatienten können unter der ophthalmologischen Migräne von Beginn an leiden oder diese im Laufe ihrer Grunderkrankung entwickeln.


Unterschied zwischen Augenmigräne und normaler Migräne

Eine Augenmigräne und eine normale Migräne unterscheiden sich voneinander. Auch wenn im Rahmen einer normalen Migräne häufig ebenfalls Sehstörungen wie Lichtblitze, Flimmern oder Gesichtsfeldausfälle auftreten, steht bei ihr der Kopfschmerz im Vordergrund. Bei der Augenmigräne treten Kopfschmerzen, im Gegensatz zu den visuellen Problemen, oft nicht so stark oder gar nicht auf.


Augenmigräne: Häufige Fragen


Quellen:
Göbel, H.: Migräne: aktuell – kompakt – praxisnah. Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 1. Auflage, 2012.
Kampik, A. & Grehn, F.: Augenärztliche Differenzialdiagnose. Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, 2008.
Urban & Fischer Verlag (Hrsg.): Roche Lexikon Medizin Sonderausgabe. Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 5. Auflage, 2006.

(4) Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V., Leitlinie zur Therapie der Migräne, abgerufen am 22.08.2019 von: http://www.dmkg.de/files/dmkg.de/patienten/Empfehlungen/Leitlinie-Migr%C3%A4nee-Therapie_2015-2017.pdf

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